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„Mut zur Klarheit“

„Mut zur Klarheit“

-Woher die Kraft zum Weitermachen kommt – von Alexander und Angela Pointner

In meinem Beitrag zum Thema  „Dankbarkeit“ bin ich bereits kurz auf dieses Buch eingegangen, dessen Erzählungen mich sehr an mich und meine Geschichte erinnert haben. Dienstag Abend (23.01.2018) habe ich gemeinsam mit meiner Mama eine sehr interessante und berührende Buchpräsentation von Alexander Pointner – im Russmedia- Gebäude in Schwarzach besucht.

Sein Buch habe ich bereits kurz nach Weihnachten gelesen und war damals schon sehr berührt, da mich die Geschichte seiner Tochter Nina, die ebenfalls an einer Depression erkrankt ist und sich versucht hat das Leben zu nehmen, sehr an meinen eigenen Kampf gegen die Depression erinnert hat. Nina und ich haben beziehungsweise hatten (Nina hat ihren Kampf ums Überleben nach ihrem Versuch leider verloren) sehr viele Parallelen.

Wie auch Alexander in seinem Vortrag berichtete war Nina sehr ehrgeizig und hat sich selbst dadurch unter einen enormen Druck gesetzt. Nina war wie ich auch immer eine der Besten in ihrer Klasse und hat alles dafür getan Höchstleistungen zu erbringen. Dieser enorme Druck und die Kraft, die dafür nötig waren haben schlussendlich, wie auch bei mir zu einer Depression – einem Zustand der „Kraftlosigkeit“ und „Verzweiflung“ geführt.

Leider hatte Nina nicht so viele Schutzengel wie ich und hat ihren Kampf gegen die Depression verloren. Sie hat sich selbst erhängt und hat dann nach einem dreizehn Monate langen Kampf ihre Augen für immer geschlossen.

Ich bewundere den Mut und die Kraft ihrer Eltern Alexander und Angela (Angie), die mit ihrer traurigen und dramatischen Familiengeschichte an die Öffentlichkeit getreten sind und auf diesem Weg dafür kämpfen, dass die Themen Depression und Suizid keine Tabuthemen bleiben, sondern dass man mehr und mehr beginnt offen darüber zu sprechen.

Ich selbst bin ebenfalls der Meinung, dass wir nur so andere Betroffene  und ihre Familien unterstützen können selbst den Schritt an die Öffentlichkeit zu wagen und ihre Erfahrungen mit psychischen Erkrankungen zu teilen…

Denn, wie auch Alexander in seinem Vortrag erwähnt hat, gibt es für mich keinen Grund, warum man sich für eine psychische Krankheit schämen sollte… ganz im Gegenteil… eine psychische Krankheit verdient denselben Respekt und dasselbe Verständnis wie physische Erkrankungen z.B. ein Knochenbruch. Nur so kann man Betroffenen helfen den Mut und die Kraft zu entwickeln, sich helfen zu lassen, ohne Angst davor haben zu müssen, dass sie deshalb „abgestempelt“ werden.

Ich bin sehr froh darüber, dass ich die Möglichkeit hatte Alexander kennen zu lernen und möchte ihm und seiner Familie auf diesem Weg sagen, dass ich ihren Mut und ihre Kraft sehr bewundere und dass ich ihnen wünsche, dass sie weiterhin ihr Ziel verfolgen. Das Ziel die Themen Depression und Suizid für möglichst viele zugänglich zu machen und in weiterer Folge zu erreichen, dass andere Betroffene und ihre Familien vom Austausch ihrer persönlichen Erfahrungen profitieren.

Denn nur wenn wir gemeinsam an dieser Vision arbeiten und uns offen dem Kampf gegen die Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen stellen können wir etwas erreichen!

Deshalb möchte ich an dieser Stelle auch andere Betroffene und ihre Familien darum bitten ihre Erfahrungen und Geschichten zu teilen – denn ich denke dass das ein sehr wichtiger Schritt für die eigene Heilung und den eigenen Weg ist und dass man viele andere Betroffen  dadurch sehr  wertvoll unterstützen kann.

Über meine E-Mail- Adresse info@wegzumleben.at kann man mich kontaktieren und ich freue mich jederzeit über andere Erfahrungen und Geschichten von Betroffenen und ihren Familien/Freunden/Kollegen, welche ich natürlich nur teile, wenn die Betroffenen damit einverstanden sind.

Alles Liebe

Eure Christina