„Kinder als Spiegel“

Wer kennt das noch – man beobachtet seine Kinder beim Spielen und plötzlich kommen da Sätze und Verhaltensweisen, die einem sehr bekannt vorkommen und die einen teilweise an sich selbst erinnern.

Zugegeben manchmal sind es auch Sätze und Verhaltensweisen, die mich triggern – und gerade diese sind spannend, da sie oft auch sehr viel mit mir selbst und meinem Verhalten zu tun haben.

Natürlich – jeder Mensch hat seinen eigenen Charakter – aber die Aussage „der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ oder im Dialekt „us Müs gibt’s wieder Müs“ trifft öfter zu als man es sich selbst eingestehen will. 😉

Nicht immer gelingt es mir in Momenten, in denen ich im „Mamasein“ gefordert bin, diese „Spiegelsituationen“ zu erkennen, aber im Nachhinein versuche ich oft es nochmal Revue passieren zu lassen und mir meine Gedanken dazu zu machen.

Ich nehme da auch sehr gerne die Hilfe von außen an, beispielsweise von meinen Beratern vom Familiendienst und vom IFS um solche „Lernsituationen“ nochmal zu reflektieren und zu schauen, was mir meine Mädels spiegeln beziehungsweise wie ich vielleicht das nächste Mal besser darauf reagieren kann.

Diese Reflektionen und auch die Zeit, die ich dafür nutze, sehe ich auch als große Chance für meine persönliche Entwicklung. Denn genau in diesen Momenten, in denen ich an meine Grenzen stoße, merke ich, dass es wichtig ist darauf zu achten, wie ich es vielleicht zukünftig „besser“ machen kann beziehungsweise, wie ich schneller oder adäquater reagieren kann.

Auch offene Gespräche mit meinen Freundinnen unterstützen mich dabei sehr, denn es ist schön zu wissen, dass man nicht alleine ist und dass es anderen oft auch so geht. Kinder zu haben ist wunderschön und ich liebe meine Mädels, doch ich bin auch sehr dankbar für die Zeit, die ich mit mir selbst und meinem Partner verbringen kann – denn in diesen Zeiten tanke ich wieder Energie und bin somit auch wieder ausgeglichener in Situationen, die mich triggern.

Was auch sehr interessant ist, ist dass diese Situationen gehäuft auftreten, wenn ich selbst gerade nicht ausgeglichen bin und eigentlich keinen Nerv dafür habe ständig zu schlichten – aber ich denke auch das wird vielen von euch sehr bekannt vorkommen.

Auch da trifft der Satz „Kinder als Spiegel“ wieder zu, denn auch wir können, wenn wir nicht zufrieden oder gestresst sind viel schneller und heftiger auf Dinge reagieren, die wir sonst vielleicht friedlich lösen könnten.

Ich bin sehr dankbar für meine Mädels und die vielen schönen Momente, die wir gemeinsam verbringen. Sie sind sehr offen und finden sich in neuen Situationen schnell zurecht.Auch am Schulanfang und Kindergartenstart – der für uns alle eine Umstellung war haben sie mir einmal mehr gezeigt, wie leicht es ihnen fällt sich zu integrieren und neue Freunde zu finden.

Diesen Sonntag haben wir gemeinsam mit der Familie von meinem Freund Zoes Geburtstag gefeiert und Zoe war überglücklich. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie gut sich die Kinder verstehen und welchen Spaß sie gemeinsam haben. Das sind Momente, die ich mir in Zeiten, in denen ich genervt bin und das Gefühl habe überfordert zu sein gerne ins Gedächtnis rufe und die mir Kraft geben. Denn was gibt es schöneres als Mama als deine Kinder glücklich zu sehen.

Ich bin stolz darauf Mama zu sein und gebe – wie alle von uns mein Bestes – und doch bin ich bestimmt nicht unfehlbar – doch wer ist das schon. 😉

Jetzt gerade sitze ich auf der Couch und genieße die Ruhe – und das Gefühl, dass meine beiden Mädels sicher und zufrieden in ihren Betten schlafen und wer weiß, vielleicht morgen mir wieder den Spiegel zeigen. 😉

Wie nutzt ihr denn den Spiegel eurer Kinder – beziehungsweise welche Erfahrungen habt ihr damit? Ich freue mich immer auf eure Rückmeldungen und wünsche euch auch weiterhin viel Energie, Ausdauer und vor allem Freude beim Lernen. 😊

Eure Christina

Kinder Als Spiegel 2

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