„Achtsamkeit“

Wie ihr bereits aus meinem vorherigen Beitrag wisst hatte ich ein Déjà-Vue und hatte das Gefühl, dass ich wieder in ein Loch falle… Aber dank der Hilfe von den Ärzten und den Pflegern des LKH Rankweil konnte ich diese Krise abwenden und bin jetzt wieder zuhause.

Während meines Aufenthaltes in Rankweil hatte ich die Möglichkeit verschiedene Therapien – unter anderem eine „Achtsamkeits-Therapiestunde“ zu besuchen. Diese Therapie hat mir sehr gut gefallen und mich in meinem Heilungsprozess unterstützt… Daher würde ich gerne meine Erfahrungen mit euch teilen.

Was ist Achtsamkeit!? Achtsamkeit bedeutet präsent zu sein – im Moment zu sein und seine Gedanken auf das Hier und Jetzt zu lenken. Eine Fähigkeit, die Kinder und Tiere besitzen ohne, dass sie sie bewusst schulen müssen. Achtsamkeit ist die Möglichkeit seine Gedanken auf diesen Moment zu fokussieren um dadurch andere Gedanken (an die Vergangenheit, an die Zukunft, Ängste und Sorgen) zu verdrängen.

Ich persönlich habe es während meiner Entwicklung zur Erwachsenen verlernt achtsam zu sein und mir Zeit zu nehmen mich auf mich selbst und den Moment zu fokussieren. Ich habe bereits öfter Kontakt mit Achtsamkeits-Übungen gemacht.

Achtsamkeits-Übungen waren und sind für mich sehr wichtig um aus meinem „Gedanken-Karussel“ auszusteigen. Sie helfen mir meinen Fokus weg von außen nach innen zu richten. Sie unterstützen mich wesentlich dabei mich auf das Jetzt zu konzentrieren und präsent zu sein.

Es gibt viele verschiedene Achtsamkeitsübungen und viele von euch denken jetzt sicher an unterschiedlichste Arten von Meditation. Aber was mir an Achtsamkeitsübungen sehr gefällt ist, dass es viele kurze Übungen gibt, die man ohne Problem in den Alltag einbauen kann.

Ich möchte euch jetzt meine zwei „Lieblings-Übungen“ vorstellen…

Bei einer Übung – die ich auch schon in meinem Beitrag „Gutes für mich“ beschrieben habe, versuche ich mir in Gedanken meinen eigenen Wohlfühlort vorzustellen. Einen Ort an dem ich glücklich bin und mit dem ich positive Erinnerungen und Gefühlen verbinde. Das kann für jeden ein anderer Ort sein, zum Beispiel Strand, Berge, See, Wiese, etc. Mein persönlicher Wohlfühlort ist unser Stall im Ebnit. Wenn ich diesen Ort in Gedanken besuche versuche ich bewusst alle Sinne zu aktivieren. Ich denke daran, wie das Heu riecht, an die Wärme die ich spüre, die Geräusche, die die Pferde beim Fressen machen… Das gibt mir die Möglichkeit mich auf eine Erinnerung zu fokussieren, die bei mir positive Gefühle auslöst, welche im Körper gespeichert sind. Weiters bekomme ich die Gelegenheit für eine kurze Zeit aus meiner Gedankenspirale auszusteigen. Oft kann mir diese Übung dabei helfen zur Ruhe zu kommen (leider nicht immer muss ich zugeben 😉).

Die zweite Übung hat mit unserem Körper zu tun… Wenn ich gestresst bin oder eine Situation mich sehr fordert greife ich an mein Handgelenk und versuche meine Gedanken darauf zu fokussieren und bewusst tief ein und auszuatmen…Man kann natürlich auch die Hand auf die Brust legen, auf das Bein etc… Diese Übung ist schnell und effektiv aber sie muss oft geübt werden, damit sie auch im „Ernstfall“ eingesetzt werden kann.

Achtsamkeit bedeutet für mich auch Wertschätzung – besonders für den wichtigsten Menschen in meinem und euren Leben nämlich uns selbst. Wenn wir selbst es schaffen ruhig zu bleiben und uns nicht so schnell aus der Fassung bringen lassen wirkt sich das auch auf unser Gegenüber und die Menschen in unserem engeren Umfeld aus…

Aber wie auch bei jedem Sport bedarf es einigem an Training damit wir auch in Konfliktsituationen bei uns bleiben und somit unsere Reaktion wählen können. Denn oft reagiert man, wie man auch in einer Situation reagieren würde, die unser Leben gefährdet. Entweder „fight“ – sprich Angriff, „flight“ – Flucht oder „fright“ – erstarren.

Damit wir aber bewusst unsere Reaktionen steuern können und nicht unser Urtrieb das Ruder übernimmt müssen wir immer wieder auch nach solchen Situationen reflektieren und üben. Ohne Fleiß gibt es leider wie so oft keinen Preis.

Ich versuche, dass ich bewusst lerne präsent und achtsam zu sein aber ich muss ehrlich zugeben, dass es noch ein langer und intensiver Weg ist, bis ich dort bin wo ich gerne hinmöchte.

In meinen Augen ist aber schon die Bereitschaft und die Offenheit für solche Übungen ein Schritt in die richtige Richtung…

Es gibt auch sehr viel Literatur und Hörbücher, die diese und andere Achtsamkeitsübungen beschreiben… Es lohnt sich definitiv ein paar Übungen auszuprobieren um herauszufinden, welche für dich stimmig sind. Denn nur, wenn du dich darauf einlässt und die richtigen Übungen- bzw. deinen Weg zur Achtsamkeit findest kannst du diesen Weg auch dauerhaft gehen und daraus profitieren.

Ich wünsche euch auf diesem Weg viel Spaß beim Ausprobieren und freue mich wie immer über Rückmeldungen😉

Alles Liebe

Eure Christina 🙂

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