Jeden Tag aufs Neue beobachte ich wie unsere Hündin „Beauty“ und Xenia eine Beziehung zueinander haben, die ihresgleichen sucht… Da ich selbst auch sehr enge Beziehungen zu Tieren hatte und habe, habe ich mich dazu entschlossen diesem Thema einen Beitrag zu widmen…
Wir haben in unserer Familie immer Tiere gehabt und bereits als kleines Kind war ich in der glücklichen Lage meine Katze „Dolly“ zu haben. Sie war für mich ein unglaublicher Schatz, denn all meine Sorgen, meine Probleme und auch meine Glücksmomente konnte ich mit ihr teilen. Immer wenn ich das Gefühl hatte „alleine“ und unverstanden zu sein konnte ich mich in mein Zimmer zurückziehen und „Dolly“ meine Geschichte erzählen. Ich habe viele Stunden mit ihr verbracht und wir haben die Zeit zusammen wahnsinnig genossen (ich kann natürlich nur von mir sprechen – was „Dolly“ ab und zu gedacht hat möchte ich vielleicht im Nachhinein nicht wissen). Ein sehr großer Vorteil daran sich Tieren anvertrauen zu können ist, dass sie einem einfach zuhören – ohne zu kommentieren – und das ist für mich oft genau das gewesen, was ich in diesem Moment gebraucht habe… Jemand der mir einfach zuhört, ohne Ratschläge oder eigene Erfahrungen einzubringen. Das ist etwas, dass wir meiner Meinung nach unbedingt lernen und verbessern sollten – unsere Art unserem Gegenüber Zuzuhören- ohne ihn ständig zu unterbrechen. Zugegebenermaßen kann ich daran auch noch arbeiten, denn es fällt mir persönlich sehr schwer einfach still und präsent zu sein – sprich empathisch zuzuhören. 😉 „Dolly“ war mir in diesem Sinne eine sehr gute Lehrmeisterin und ich bin sehr froh darüber, dass sie mit mir ein Stück meines Weges gegangen ist. Sie hat mich einige Jahre begleitet und war mir immer eine treue Freundin.
Auf meinem Weg zum und ins Leben habe ich einige tierische Freunde gehabt und unter anderem war mein Hamster „Teddy“ jemand, den ich hier in diesem Beitrag erwähnen möchte. „Teddy“ hat mit mir meine Zeit im Internat in der Südstadt in Niederösterreich verbracht und mir Gesellschaft geleistet. Er hat mir geholfen mein „Heimweh“ etwas besser ertragen zu können und dank ihm hatte ich das Gefühl einen Verbündeten aus dem Ländle bei mir zu haben – und er war auch einer der Einzigen, die mich verstanden haben, wenn ich Dialekt gesprochen habe. 😉 „Teddy“ war für mich in dieser Phase meines Lebens sehr wichtig und hat mich sehr unterstützt.
Wie ich auch schon erwähnt habe genieße ich es sehr Zeit im Ebnit bei unseren Pferden zu verbringen. Ebnit, das ist mein – unser kleines Familienparadies und die Pferde tragen einen großen Teil dazu bei. Die Atmosphäre und die Ruhe, die diese Tiere ausstrahlen fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Ich bin immer noch unglaublich glücklich darüber, dass sich mein Vater dazu entschlossen hat das Projekt „Islandpferde im Ebnit“ zu starten – denn das war definitiv und ist auch jetzt noch ein Highlight in meinem Leben. Welches Mädchen träumt nicht einmal davon ihr eigenes Pferd zu besitzen und mein Traum ist in Erfüllung gegangen. Ich habe bereits ein paar Erfahrungen mit Achtsamkeitstrainings gemacht und unter anderem gibt es eine Übung in der man sich in Gedanken vorstellt an einem „Wohlfühlort“ zu sein. Ich selbst bin nicht gerade gut darin mir „Phantasieorte“ (Sandstrand, etc..) vorzustellen und daher habe ich meinen eigenen Wohlfühlort geschaffen… Unser Stall im Ebnit… Ich versuche mir dann immer kurz Zeit zu nehmen und mir in Gedanken vorzustellen, dass ich gerade im Ebnit im Stall stehe und die Pferde genüsslich ihr Heu fressen. Die Übung ist es sich dieses Erlebnis mit allen Sinnen vorzustellen – den Geruch des Heus und der Pferde, die Wärme, die Ruhe die die Pferde ausstrahlen und ihr Schnauben das ausdrückt, wie wohl sie sich gerade fühlen. Diese Übung hilft mir oft (nicht immer) zur Ruhe zu kommen und für ein paar Minuten abzuschalten. Und falls die Vorstellung allein nicht reicht dann packe ich einfach mal meine sieben Sachen und erlebe es live. 😉
Ich bin sehr glücklich darüber, dass Xenia meine Leidenschaft und die Liebe zu den Pferden teilt. Die Ausflüge und Spaziergänge mit Hamdi, Mysla, Dani, Kengi und Co. bereiten ihr unglaubliche Freude und es ist schön sie dabei zu beobachten. Bereits mit einem Jahr hat Xenia ihre ersten Reitversuche gemacht und seitdem ist sie von ihnen fasziniert. Was mich dabei immer wieder aufs Neue verblüfft ist der Umgang und die Verbindung, die sie bereits mit ihren fast drei Jahren zu diesen- aus ihrer Perspektive riesigen Tieren hat. Ganz ohne Furcht – oft fast mit zu wenig Respekt (dafür müssen dann Andi und ich sorgen 😉) führt sie die Pferde alleine und gibt ihnen Kommandos – und die Pferde gehorchen. Es ist für mich immer wieder eine unglaublich schöne Erfahrung diese Beziehung zwischen ihr und den Tieren zu beobachten. Ich persönlich bin der Meinung, dass diese Begegnungen und Erlebnisse etwas sind, das wahnsinnig wertvoll für die Entwicklung von Kindern sein kann. Sie lernen zu führen, sich zu behaupten und mit etwas Hilfe kann es auch wahnsinnig wichtig sein auf diese Art und Weise einen respektvollen Umgang mit anderen Lebewesen- egal ob Mensch oder Tier zu schulen.
Respekt ist etwas, das für mich sehr wichtig ist und speziell bei Lebewesen, denen wir gefühlt überlegen sind – wie Hunde, Katzen, Meerschweinchen, Hamster… können wir das gezielt üben und uns damit etwas unglaublich Wichtiges aneignen. Nämlich Respekt vor anderen Lebewesen – egal wie groß sie sind und egal, ob wir ihnen gefühlt „übermächtig“ sind. Oft können Kinder noch nicht einschätzen, wie sie respektvoll mit Tieren umgehen und darin liegt dann die Aufgabe für uns als Eltern ihnen dabei behilflich zu sein und sie darauf aufmerksam zu machen, wie man mit einem Tier – und in weiterer Folge mit Freunden und anderen Menschen umgeht. Für mich ist der Kontakt und die Beziehung zu Tieren dabei eine sehr große Hilfe.
Natürlich verstehe ich, dass Tiere – aus unterschiedlichsten Gründen (Allergie, Angst…) nicht für jeden geeignet sind, aber ich finde man kann diesen Beitrag auch auf andere Möglichkeiten „ummünzen“ die einem ermöglichen, sich mit jemanden auszutauschen oder etwas zu finden, das einem dabei hilft seine Sorgen, Ängste oder die Einsamkeit erträglicher zu machen. Ich bin überzeugt, dass jeder, manche mit etwas mehr manche mit etwas weniger Geduld und Anstrengung etwas findet, das ihm Kraft und Energie gibt und bei dem er sich einmal so richtig „auskotzen“ kann. Einige Beispiele die mir jetzt spontan in den Sinn kommen sind: Sport, Reisen, Therapie (Gruppen – oder Einzeltherapie), Kunst, verschiedene Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen oder Trainings/Workshops, Wellness, Kosmetikbehandlungen etc…
Auf diesem Weg möchte ich mich nochmal von ganzem Herzen dafür bedanken, dass ich meinen Weg mit einigen tierischen Freunden gehen durfte und dass ich auch jetzt eine Möglichkeit habe jederzeit bei meinen Freunden/Freundinnen im Ebnit dem Alltag zu entfliehen und in ein Stück Paradies einzutauchen. „Beauty“ ist auch mit eine sehr gute Freundin und sie gibt einem immer das Gefühl geliebt und willkommen zu sein. 😉
Ich hoffe und drücke euch allen die Daumen, dass ihr auch die Chance habt eure Zeit mit tierischen Freunden zu verbringen und zu genießen oder dass ihr wie bereits beschrieben eine andere Möglichkeit – ein anderes Ventil – findet. Ich wünsche euch nur das Beste und würde mich natürlich wie immer freuen, wenn ihr eure eignen Erfahrungen – eure Möglichkeiten „abzuschalten“ mit mir teilt – per Kommentar auf meinem Blog oder per Mail an info@wegzumleben.at oder natürlich persönlich 😊.
Alles Liebe
Eure Christina