Moral und Ethik – versus mein „innerer Kompass“

Gerne möchte ich auch nach diesem Ausbildungswochenende meine Gedanken mit euch teilen.

Auf unserer Ausbildungsreise lernen wir Schritt für Schritt mehr Vertrauen in uns, unsere Intuition und unsere Wahrnehmung zu bekommen.

Dennoch ist es wichtig, dass wir von unseren Ausbildungsleiterinnen darauf hingewiesen werden, dass wir nicht per se davon ausgehen können, dass diese Intuition und diese Wahrnehmung auch der unserer Klienten, unseres Gegenübers entspricht.

Es geht darum, dass ich als Beraterin die Fähigkeit bekomme dich – es fällt mir leichter dich persönlich anzusprechen als abstrakte Begriffe wie Klient/in zu verwenden dort abzuholen, wo du gerade bist- mit deinem Denken, deiner Wahrnehmung, deinem Wissen.

Ich persönlich glaube daran, dass wir schon mit einem unglaublichen Wissen und einer Intuition geboren werden – ich denke dabei an meine Kinder – die mich jeden Tag aufs Neue faszinieren und die mir tagtäglich aufzeigen, wie wertvoll Ihre Ansichten sind.

Sie sind so unbedarft und ihre kindliche Freude und ihr Enthusiasmus und Charme ist ansteckend. Diese kindliche Neugierde die Dinge zu entdecken und die Welt zu sehen ist ein Schatz.

Die Lernmöglichkeiten, die uns Kinder bieten sind meiner Meinung nach enorm wertvoll und ich bin dankbar, dass ich die Möglichkeit habe in diese einzigartige und liebevolle Welt einzutauchen.

Was mich betrifft denke ich, dass Kinder einen inneren Kompass haben, der ihnen eine sichere Orientierung gibt und es liegt an uns, dass wir sie in dieser Wahrnehmung bestärken und ihnen Halt bieten. Denn was sie brauchen, ist Sicherheit und das Gefühl, dass sie sich auf ihre Wahrnehmung und ihre Intuition verlassen können.

Das Bedürfnis nach Sicherheit ist die Grundlage für unsere Existenz und dafür, dass wir uns entwickeln und überleben können.

Durch das Umfeld, in welches wir geboren werden, die Schule, den Verein und andere externe Einflüsse werden uns Werte und Normen vermittelt, die uns Halt geben sollen und Orientierung. Wir leben in einer Gesellschaft, in der es definitiv sehr viele Normen und Werte gibt und aus dem tiefen Wunsch heraus zugehörig zu sein und in der Gemeinschaft Halt zu finden passen wir uns an und orientieren unseren Kompass an diesen „Regeln“.

Doch diese Sicherheit und Zugehörigkeit hat ihren Preis – denn dadurch, dass wir diese allgemeingültigen, kategorischen Werte und Normen leben entfernen wir uns Schritt für Schritt von unserem eigenen inneren Kompass und unserer Intuition.

Diese Intuition, die uns schon als Kind geleitet hat und die die unsere ist, wird ersetzt durch Glaubenssätze wie ich zu sein habe und schlussendlich kann es dazu führen, dass wir uns buchstäblich „verlieren“.

Wir entfernen uns von uns selbst und verbiegen uns, weil das Gefühl nicht dazu zu gehören kaum erträglich ist – und ich kann definitiv sagen, dass ich weiß, wie sich das anfühlt. Ich habe mich verloren, beziehungsweise meine Intuition und meine Wahrnehmung und die Orientierung aus meiner Hand gegeben. Dieser Schmerz – den ich dabei verspürt habe und die Dunkelheit, die mich eingenommen hat kann ich jetzt noch wahrnehmen. Aus dem tiefen Wunsch zugehörig zu sein habe ich mir ein emotionales Gefängnis gebaut und wäre in diesem beinahe zugrunde gegangen.

Aus meinen früheren Beiträgen weißt du, dass ich das Glück hatte eine zweite Chance zu bekommen mich Schritt für Schritt wieder daran zu erinnern, mit welchem Schatz ich auf die Welt gekommen bin und ich wertvoll bin so wie ich bin.

Warum das jetzt gerade mit Moral und Ethik zusammenhängt fragst du dich – das erkläre ich dir jetzt.

Wenn wir es schaffen andere Menschen so zu behandeln, wie wir gerne behandelt werden würden – vorausgesetzt wir haben wieder Zugang zu unserer kindlichen Intuition und unserem inneren Kompass – dann glaube ich, dass wir diese Begriffe nicht brauchen.

Sie sind wichtig dafür, dass wir eine Orientierung bekommen, wenn Prägungen und Werte der Gesellschaft uns diese Anbindung an unsere eigene innere Wahrheit gekappt haben.

Mag sein, dass du das jetzt hinterfragst und das ist dein gutes Recht und dennoch ist es mein Denken und ich handle nach genau diesen Werten – die meine Werte sind.

Ethik – die Lehre der Moral und Moral sind Begrifflichkeiten, die uns Halt geben können, wenn unser eigener innerer Kompass gerade nicht optimal eingestellt ist. Doch wie schön kann es doch sein, wenn ich diese Begriffe gar nicht brauche, weil ich mich auf mein eigenes Wissen und meine Wahrnehmung- meine Intuition verlassen kann.

Ich bin dankbar für meinen Weg zu mir – meinen Weg zurück zum Leben – der herausfordernd war und bei dem ich mehrfach auf der Stelle getreten bin – doch Schritt für Schritt erreiche ich endlich das Ziel – ich selbst zu sein – und mich daran zu freuen, dass ich das mit euch teilen darf.

Meine Erfahrungen, meine Geschichte und meine kindliche Neugierde und der Hunger nach mehr haben mir die Kraft gegeben, dass ich mich nicht von diesem Weg abbringen lasse.

Ich würde mich freuen, wenn ich auch dich ein Stück auf deinem Weg – dem Weg zu dir – zu deinem inneren Kompass und deiner Intuition begleiten darf.

Denn das Größte wäre es doch, wenn wir Begriffe wie Moral und Ethik nicht mehr brauchen, weil wir instinktiv so handeln, wie wir gerne behandelt werden würden (vorausgesetzt, du weißt wie du gerne behandelt werden möchtest – und wenn nicht – dann unterstütze ich dich gerne dabei das herauszufinden.)

Deine Christina

Weitere Blog-Beiträge

Warum bin ich nie genug?

Kennst du sie auch? Diese Stimme, die dir im Ohr sitzt und sagt: „Schon wieder! Hättest du dich doch bloß mehr angestrengt! So wird nie

> Weiterlesen

Eine ruhige See hat noch nie einen begabten Seemann hervor­gebracht.

Ich freu mich darauf, dich kennen zu lernen. Deine Christina.

Christina Gehrer Portrait V3
Ich freu mich auf dich.

Finden wir gemeinsam heraus, wie ich dich unterstützen kann. Melde dich für ein unverbindliches Erstgespräch.