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Elterncoaching- Die Sache mit der Palme

Ja ich liebe es Mama zu sein – und ja ich komme teilweise an meine Grenzen und denke mir wie gern ich jetzt einfach alles hinter mir lassen würde und in das nächste Flugzeug- egal wohin- steigen würde.

Ich behaupte, dass dieses Gefühl fast jeder Mama, jedem Papa bekannt vorkommt und möchte euch auf diesem Weg zeigen, dass ihr nicht allein seid.

Wie gesagt ich liebe meine zwei Mädels von ganzem Herzen und bin nach wie vor so stolz, dass ich ihre Mama bin. Trotzdem gibt es Tage, an denen ich an meiner Erziehung und an mir selbst als Mama zweifle.

Doch was mir sehr dabei hilft mich dann wieder auf die positiven Seiten des Mamaseins zu konzentrieren ist es zu erkennen, dass ich nur das Beste für meine Mädels will – so wie jede Mama und jeder Papa. Kinder sind meiner Meinung nach, ein enormes Lernfeld, denn sie kennen dich in und auswendig und wissen genau mit welchen „Triggern“ sie dich reizen können. Ich denke nicht, dass das immer mit Absicht passiert – aber es ist definitiv eine Herausforderung. 😉

Sie sind Weltmeister darin die Punkte zu treffen, an denen wir verletzlich sind – unsere „Knöpfe“, die uns dann in kürzester Zeit buchstäblich auf die „Palme“ bringen. Speziell in Zeiten, die für uns sehr herausfordernd sind, können uns unsere Kinder oft schon mit Kleinigkeiten aus der Balance bringen.

Wenn wir dann auf diese „Machtkämpfe“ einsteigen, nimmt es oft eine eigene- negative Dynamik an und es kann zu Eskalationen kommen, für die wir Mamas/Papas uns dann oft im Nachhinein selbst verantwortlich fühlen und ein schlechtes Gewissen und oder das Gefühl haben versagt zu haben.

Doch wie kann ich solche Situationen vermeiden – beziehungsweise welche Tools habe ich in meinem „Werkzeugkoffer“ um schon vorab aus dieser Negativspirale auszusteigen.

Ich habe mich, seit meine Mädels auf der Welt sind, immer wieder mit diesem Thema befasst und kenne einige Mentaltechniken und habe viele Ressourcen gesammelt – und trotzdem passiert es immer wieder. 😉

Ich weiß, dass es menschlich ist und dennoch ärgert es mich – ich ärgere mich über mich selbst. Doch statt in diesem Ärger zu verweilen, suche ich nach Möglichkeiten meine „Werkzeuge“ zu erneuern, beziehungsweise zu festigen- zu verankern.

Wir lernen jeden Tag und speziell im Elternsein ist dieses Lernen für mich nur möglich, wenn wir es immer wieder wiederholen – denn sonst holen uns unsere gewohnten Muster ein. Jeder von uns hat eine bestimmte Art mit Konflikten und Situationen umzugehen, die uns stressen – und genau das gilt es genauer hinzusehen, da uns dieser Weg oft nicht an das gewünschte Ziel bringt.

Wenn es wieder an der Zeit ist, dass sich diese „Muster“ melden reagiere ich in dem ich Hilfe von außen annehme um wie erwähnt meine Werkzeuge zu schleifen, beziehungsweise Möglichkeiten und Wege zu finden/zu wiederholen, die solche Konfliktsituationen entschärfen.

Auch jetzt ist es mir dank einer Empfehlung gelungen ein Seminar der talENTE. Schmiede zu besuchen, welches mich sehr auf diesem Weg unterstützt. Wie gesagt, habe ich mich schon viel mit den Themen, welche in insgesamt acht Modulen angesprochen werden, befasst und es ist trotzdem enorm wertvoll für mich denn es ist immer gut daran erinnert zu werden.

Was ich sehr an diesem Seminar schätze ist es mich mit anderen Eltern austauschen zu können – dieses Gefühl, dass es anderen gleich geht und das Verständnis gibt mir sehr viel Energie. Ich möchte mich auf diesem Weg gerne bei den Leiterinnen und der Gruppe für ihre Offenheit und die Unterstützung bedanken.

Es gibt enorm Kraft, wenn man das Gefühl hat, verstanden und gesehen zu werden- das Gefühl nicht allein zu sein. Ich behaupte, dass sich jeder nach genau diesem Verständnis sehnt. Jeder von uns braucht auch ab und zu ein bisschen Unterstützung- egal in welcher Form und es liegt an uns das auch zuzulassen.

Beim letzten Abend haben wir uns mit dem Thema „Selbstfürsorge“ befasst und unter anderem ist für mich Selbstfürsorge genau das – mir Zeit dafür zu nehmen mich weiterzubilden und auszutauschen.

Oft wird das in Anspruch nehmen von Hilfe als „Schwäche“ angesehen- beziehungsweise versucht man das „perfekte“ Bild zu wahren – doch wer bestimmt was „richtig“ ist – ich denke, dass wir das selbst herausfinden müssen. Es geht darum, dass wir einen individuellen Weg finden, der für uns und unsere Kinder gut ist – unabhängig davon was unser Außen uns transportiert- denn schlussendlich sind wir die Eltern und wir kennen unsere Kinder seit ihrer Geburt – auch wenn wir dieses Gefühl manchmal verlieren. 😉

Über diese Erwartung an uns selbst „perfekt“ zu sein habe ich schon früher in meinem Blog geschrieben – und nach wie vor denke ich, dass es enorm viel Energie kostet dieses „Bild“ aufrecht zu erhalten.

Ich selbst habe auch viele Jahre versucht den „Schein“ zu wahren und bin daran nahezu zerbrochen – denn ich habe mich selbst und meine Werte aus den Augen verloren. Ich wollte einem Ideal entsprechen und das hat mich enorm viel Energie und Lebenskraft gekostet.

Wir Mamas denken oft, dass alle anderen um uns herum es schaffen dieses Ideal – speziell als Mama zu leben – doch ich denke, dass viele von uns mit genau den gleichen Problemen – den gleichen Konflikten und Zweifeln kämpfen.

Für mich ist es immer wieder wohltuend und schön mich offen mit Freundinnen austauschen zu können und ich bin dankbar dafür, dass sie offen zugeben können, dass wir doch schlussendlich alle im gleichen Boot sitzen und versuchen das Ruder so gut es geht im Griff zu haben. 😉

Nicht umsonst gibt es in Afrika das Sprichwort „Es braucht ein Dorf um ein Kind zu erziehen. „ 😊

Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Abend im Elterncoaching und kann es wirklich jedem empfehlen solche Angebote in Anspruch zu nehmen.

„Du bist eine gute Mama, ein guter Papa, denn du liebst deine Kinder und du willst das Beste für sie.“ Mit diesem Statement und auch einem Satz, den ich euch gerne mitgeben möchte, wünsche ich euch allen einen schönen Tag und hoffe, dass es ein guter Tag ist, an dem ihr viele glückliche Momente mit euren Kindern verbringen könnt – denn die Momente sind es, die uns auch die anderen „übertauchen“ lassen.

Eure Christina